De Fahrt uf dr Elektrisch’n.

Erzgebirgisches Sonntagsblatt 119. Jahrgang, Nr. 33, 15. August 1926, S. 6

Von Willy Bauer.

Fei oft schu hott‘ dr Gündel-Anton en Chamtz zu tue gehoot vu Geschäftswag’n, ober miet dr elektrisch’n Stroß’nbah‘ war ar noch net gefahrn.

’s dauret ne ’s Fahrgald un ar lief do lieber. Drham en sen Gebirgsdorf wur ar drwaang ausgelacht un‘ aufgezug’n.

Ar sullt kaa muderner Mensch sei. En esu eener Grußstoodt wie Chamtz alles miet de Baa drmach’n zu wull’n, wär Dummhaat, un e Geschäftsmaa wär ar überhaupt net, wenn ar de paar Pfeng, die de Stroß’nbah’fahrt kost’t, aagucket. Esu redt’n de Leit‘.

Ne Anton wurmet dos Gemahr, un ar nohm siech vür, be se’ner nächst’n Rees‘ noch Chamtz uf dr Stroß’nbah‘ eene Fahrt ze riskier’n.

’s trof siech a bal‘, doß dr Anton geschäftshalber wieder noch Chamtz mußt.

Wie ar zen Bah’huf rauskam, stand ah schu se’ne Elektrische do. ’s war g’rod‘, als hätt‘ se uf’n Anton gewart’t.

Dr Anton machet uf dan Woong nauf un stellet siech uf’n Perrong hie, weil kaa Platz meh zen Sitz’n war.

„Schie sei de Elektrisch’n“, dacht ar. „M’r kimmt fix e wuhie!”

Ar saah siech dan Woong racht genau aa. Do hinge Plakate un Reklameschild’r, un do stand ah, wie m’r siech ben Ohsteig’n v’rhalten sullt.

„Linke Hand am linken Griff!” stand do ze las’n.

„Ich loß mier kaane Vürschrift’n mach’n”, dacht dr Anton be‘ siech.

Do wursch fürn Anton Zeit zen Ohsteig’n. Ar hielt siech miet dr racht’n Hand an racht’n Griff aa. Dr Schaffner saah’s un soogt: „Linke Hand am linken Griff!”

Dr Anton tat net, als hätt‘ ar’s gehört. Itze war’s Zeit zen Ohsteig’n. Dr Schaffner rufet ne Stroß’n-Name zen Woong nei un‘ dr Anton huppet vu dan Woong runner un — log dr Läng‘ lang uf’n Rücken.

De Bah‘ hiel‘. Aa gruß’r Auflaaf; denn Leit sei be‘ esu wos glei hauf’nweis do. Dr‘ Schaffner war ah glei zer Stell‘ un stellet ne Anton wieder uf de Füß‘.

„Aber Mann”, soogt dr Schaffner, „ich habe Sie ja gewarnt. Sie sind falsch abgesprungen. „Linke Hand am linken Griff!”

Dr Anton kam langsam zer Besinning — ’s hat ne nischt getaa — gucket dan Schaffner gruß aa und schrier ne nocherts aa:

„Du Schindluder vu een Schaffner, Du wullst när miet de’n Gemahr, doß iech uf de Gusch flieg’n sullt”, un machet, doß ar furtkam.