Geyer.

Erzgebirgisches Sonntagsblatt 119. Jahrgang, Nr. 14, 4. April 1926, S. 4

Ein Gemälde von Alfred Kunze-Chemnitz.

Nebenstehendes Bild zeigt Geyer, gesehen von der Binge, ein Gemälde Alfred Kunzes, des Chemnitzer Landschaftlers, von dem, wie wir bereits an anderer Stelle gemeldet haben, die Kunsthütte Chemnitz bis zum 18. April eine Sonderausstellung veranstaltet. Alfred Kunze hat sich langsam und sicher die Landschaft, die Heimat, erschlossen, und dieses langsame Reifen gab ihm jene Farben, die aus dem Kernigen und Wurzelechten genommen sich jeweils mit dem Rhythmus des landschaftlichen Vorbildes verbinden. So baut er mit breiten, temperamentvollen Pinselstrichen Bild um Bild mit einer starken Ursprünglichkeit des ersten Eindrucks und einer großen Freizügigkeit. Er achtet die Dinge, nimmt sie als natürliche Gegebenheiten hin, als das, was ihm gegenüber tritt. So finden wir bei ihm keine erbitterten und verwegenen Kämpfe um Gestaltungsprobleme, keine Wagnisse der Palette, keine Flüge ins Ungewisse. Erdhaft noch ist sein Schaffen. Stofflich bleibt er im gegebenen Kreise, schreitet ihn aus und macht ihn allmählich, Zone um Zone, weiter. So ist Kunze Maler durch und durch.