Von großem Schnee, Pest und Wasserfluten.

Illustriertes Erzgebirgisches Sonntagsblatt 134. Jahrgang Nr. 13 vom 30. März 1941. S. 4.

Am 13. Juni 1577 entfachten sich große Waldbrände bei Seiffen und Brandau. Die Stadt Marienberg schickte allein 200 Leute zum Löschen.

1588 wurden auf Befehl des Kurfürsten alle wehrfähigen Männer in den erzgebirgischen Städten gemustert. In Freiberg ergab die Musterung 1400, in Marienberg 600 Mann. Der Chronist hat leider über die Ergebnisse in den anderen Orten nichts gefunden.

1599 zählte allein Sayda 950 Pesttote. Im selben Jahre, am 30. Oktober, brannte diese Stadt völlig nieder. Man muß immer wieder die Zähigkeit der Erzgebirgler bewundern, die solche harte Schicksalsschläge dennoch überwanden.

Im Dezember 1612 fegte ein heftiger Sturm über das Erzgebirge dahin. In Annaberg blieb fast kein Haus unbeschädigt. Ungemein viel Bäume wurden entwurzelt. Der Geschichtsschreiber meldet, daß Bären, Wildschweine, Hirsche und anderes Wild in Massen dabei erschlagen wurde.

J. B.